Balkonkraftwerke erleben in Deutschland weiterhin einen regelrechten Boom. Sie ermöglichen es Privatpersonen, auch ohne große Dachfläche eigenen Solarstrom zu erzeugen und aktiv an der Energiewende teilzunehmen. Mittlerweile sind bereits über 700.000 dieser kleinen Solaranlagen im Land installiert – Tendenz steigend. Doch während die Vorteile der Eigenstromerzeugung wie niedrigere Stromkosten und ein kleinerer CO₂-Fußabdruck weithin bekannt sind, stellt sich für viele Besitzer die Frage: Was passiert mit dem Strom, den ich nicht selbst verbrauche?
Hier kommt die sogenannte Einspeisevergütung ins Spiel. Diese bietet Besitzern von Balkonkraftwerken die Möglichkeit, überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Vergütung zu erhalten. Das Konzept klingt verlockend: Neben den Einsparungen durch den Eigenverbrauch könnte man so sogar zusätzlich Geld verdienen. Doch wie genau funktioniert die Einspeisung bei Balkonkraftwerken? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, und lohnt sich die Einspeisevergütung finanziell überhaupt?
In diesem Artikel beleuchten wir das Thema Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke von allen Seiten. Wir erklären, was hinter dem Konzept steckt, welche rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen zu beachten sind und geben Ihnen einen Überblick darüber, wann und für wen sich die Einspeisung lohnt. So sind Sie bestens informiert und können entscheiden, wie Sie den von Ihnen erzeugten Strom optimal nutzen.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Eine eigene Photovoltaik-Anlage eröffnet Ihnen die Möglichkeit, unabhängig Strom zu erzeugen, Kosten zu senken und aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Balkonkraftwerke bieten hierbei eine kompakte Alternative zur klassischen Dach-Solaranlage. Besonders für Mieter und Wohnungseigentümer ohne direkten Zugang zum Dach sind sie damit eine ideale Lösung. Diese kleinen, flexiblen Systeme können nicht nur zur Deckung des Strombedarfs im Haushalt, sondern auch zur Erzeugung von Warmwasser eingesetzt werden, was sie zu einer praktischen und nachhaltigen Option für jeden Haushalt macht.
Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus vier Hauptkomponenten: einer Halterung für die Montage, einem Solarmodul, einem Wechselrichter und einem Schuko-Stecker, über den der erzeugte Strom direkt ins häusliche Netz eingespeist wird. Diese einfache Struktur macht die Installation und Nutzung besonders unkompliziert.
Die Investitionskosten für ein Balkonkraftwerk amortisieren sich meist innerhalb von fünf bis zehn Jahren, abhängig von den individuellen Stromkosten und der Nutzung. Langfristig ermöglicht die Anlage erhebliche Einsparungen bei den Stromkosten und trägt gleichzeitig dazu bei, den persönlichen CO₂-Fußabdruck zu verringern.
Durch diese benutzerfreundliche Technologie wird die Erzeugung nachhaltiger Energie für eine breite Zielgruppe erschwinglich und umsetzbar – insbesondere für diejenigen, die bisher auf konventionelle Energiequellen angewiesen waren. Balkonkraftwerke bringen die Energiewende in greifbare Nähe und machen umweltfreundliche Energie für jedermann zugänglich.
Was bedeutet es, Strom einzuspeisen?
Ein Balkonkraftwerk funktioniert auf einfache Weise: Die Solarpaneele wandeln Sonnenenergie in Gleichstrom um, der anschließend über einen Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Dieser wird direkt über ein Kabel an eine Steckdose angeschlossen, wodurch der erzeugte Strom ins Hausnetz gelangt und von allen angeschlossenen Geräten automatisch genutzt werden kann.
Doch was geschieht, wenn die Anlage mehr Strom produziert, als im Haushalt benötigt wird? Überschüssige Energie wird in solchen Fällen automatisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Allerdings gilt hier: Ohne Anmeldung der Einspeisung beim Netzbetreiber erhalten Sie keine Vergütung für den eingespeisten Strom – er wird quasi verschenkt.
Möchten Sie mit Ihrem Balkonkraftwerk Geld verdienen, ist eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber unerlässlich. Dafür sind zusätzliche technische Anpassungen nötig, beispielsweise der Einbau eines speziellen Zählers, der die Menge des eingespeisten Stroms misst. Fehlen diese Vorkehrungen, bleibt der überschüssige Strom ungenutzt und fließt ohne Gegenleistung ins Netz.
Damit Sie das volle Potenzial Ihres Balkonkraftwerks ausschöpfen können, sollten diese Punkte bei der Planung und Installation berücksichtigt werden. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur Ihren eigenen Strombedarf decken, sondern auch von einer Vergütung für überschüssige Energie profitieren können.
So beantragen Sie die Einspeisung
Wenn Sie ein Balkonkraftwerk besitzen und dieses ans öffentliche Stromnetz anschließen möchten, müssen Sie einige formale Schritte beachten. Jedes Balkonkraftwerk, unabhängig davon, ob Strom ins Netz eingespeist wird oder nicht, muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dieses Register erfasst sämtliche gas- und stromerzeugenden Anlagen sowie Batteriespeicher, die mit dem öffentlichen Netz verbunden sind.
Die Anmeldung erfolgt online über die Website der Bundesnetzagentur und kann entweder vom Anlagenbetreiber selbst oder durch den Installateur vorgenommen werden, sofern eine Fachfirma mit der Installation beauftragt wurde. Für die Anmeldung benötigen Sie grundlegende Daten, darunter Ihre Kontaktdaten, den Standort der Photovoltaikanlage und technische Details wie die Nennleistung der Anlage.
Zusätzlich zur Registrierung bei der Bundesnetzagentur muss die Anlage auch beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Dabei ist es wichtig, die Einspeisung in das öffentliche Netz vorab zu beantragen. Der Netzbetreiber prüft in diesem Schritt die Netzverträglichkeit der Anlage. Diese Anmeldung sowie der Antrag auf Einspeisung sollten unbedingt vor der Installation der Photovoltaikanlage erfolgen.
Falls Sie überschüssigen Strom einspeisen möchten, prüfen Sie außerdem, ob eine Anmeldung beim Gewerbeamt und Finanzamt erforderlich ist. Damit stellen Sie sicher, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt sind und Ihr Balkonkraftwerk problemlos betrieben werden kann.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung ist abhängig von der Menge an Strom, die Sie einspeisen. Grundsätzlich lässt sich beobachten, dass die Einspeisevergütung im Verlauf der letzten Jahre jedes halbe Jahr um 0,1 ct/kWh gesunken ist. Dieser Trend setzt sich auch im nächsten Jahr fort. Die Werte des letzten Jahres haben wir Ihnen gemeinsam mit der aktuellen Einspeisevergütung und dem Wert für das nächste Jahr in folgender Tabelle übersichtlich zusammengefasst:
Leistungs-kategorie |
Art der Einspeisung |
2023 |
Ab 02/2024 |
Ab 08/2024 |
Ab 02/2025 |
Bis 10 kWp |
Überschuss-einspeisung |
8,2 ct/kWh |
8,1 ct/kWh |
8,0 ct/kWh |
7,9 ct/kWh |
|
Voll-einspeisung |
13,0 ct/kWh |
12,9 ct/kWh |
12,8 ct/kWh |
12,7 ct/kWh |
Bis 40 kWp |
Überschuss-einspeisung |
7,2 ct/kWh |
7,1 ct/kWh |
7,0 ct/kWh |
6,9 ct/kWh |
|
Voll-einspeisung |
10,9 ct/kWh |
10,8 ct/kWh |
10,7 ct/kWh |
10,6 ct/kWh |
Lohnt sich die Einspeisung?
Betreiber von Balkonkraftwerken haben gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) grundsätzlich Anspruch auf eine Einspeisevergütung. Seit Februar 2024 liegt diese bei bis zu 8,11 Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich zu den aktuellen Strompreisen, die meist zwischen 25 und 30 Cent pro Kilowattstunde liegen, fällt die Vergütung jedoch recht niedrig aus.
Ein Blick auf die Gegenüberstellung von Einspeisung und Eigenverbrauch zeigt schnell, dass es finanziell sinnvoller ist, den erzeugten Strom selbst zu nutzen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Hinzu kommt der nicht unerhebliche bürokratische Aufwand, der mit der Anmeldung der Einspeisung verbunden ist. Auch die zusätzlichen Kosten für notwendige technische Anpassungen, wie spezielle Zähler, machen die Einspeisung vor allem für kleinere Balkonkraftwerke wenig attraktiv.
In der Praxis erweist sich die Einspeisevergütung für kleine Anlagen wie Balkonkraftwerke daher als wenig lohnend. Der größte finanzielle Vorteil entsteht durch den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms, da dadurch langfristig Energiekosten gesenkt werden können. Während die Einspeisung bei größeren Solaranlagen wirtschaftlich interessanter sein mag, sollten Nutzer von Balkonkraftwerken vor allem darauf achten, den selbst erzeugten Strom so weit wie möglich im eigenen Haushalt zu nutzen.
Alternative: Batteriespeicher
Wenn Ihr Balkonkraftwerk regelmäßig mehr Strom erzeugt, als Sie verbrauchen, ist ein Batteriespeicher eine sinnvolle Ergänzung. Er speichert überschüssige Energie, sodass Sie diese auch abends oder an bewölkten Tagen nutzen können. Besonders praktisch ist das, wenn Sie tagsüber selten zu Hause sind und Ihre elektrischen Geräte überwiegend in den Abendstunden betreiben. Ein vollständig geladener Batteriespeicher bietet außerdem zusätzliche Sicherheit, da er im Falle eines Stromausfalls eine zuverlässige Versorgung wichtiger Geräte ermöglicht.
Aus finanzieller Sicht ist der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms deutlich lukrativer als dessen Einspeisung ins öffentliche Netz. Während die Einspeisevergütung aktuell bei maximal 8,11 Cent pro Kilowattstunde liegt, zahlen Verbraucher für Strom aus dem Netz meist ein Vielfaches davon. Indem Sie den erzeugten Strom selbst nutzen, sparen Sie somit erheblich mehr Geld. Mit einem Batteriespeicher können Sie sicherstellen, dass Ihre gesamte erzeugte Energie effizient verwendet wird, ohne dass ungenutzter Strom verloren geht. Das macht ihn zu einer idealen Lösung für eine nachhaltige und kosteneffiziente Stromversorgung in Ihrem Haushalt.
Unsere Empfehlung: Das Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk
Das Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk ist eine hervorragende Wahl für alle, die auf der Suche nach einem leistungsstarken und vielseitigen Heimenergiespeichersystem sind. Dieses kompakte Komplettsystem umfasst Solarpanels, einen Wechselrichter und ein Batteriesystem und ist einfach zu installieren. Es sorgt nicht nur während der Sonnenstunden für eine zuverlässige Stromversorgung, sondern ermöglicht auch die Speicherung von überschüssiger Energie für den späteren Gebrauch.
Mit einer breiten Palette an Funktionen bietet das Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk in vielen Situationen eine zuverlässige Lösung. Die Solarmodule können bequem am Balkon angebracht werden und liefern im Alltag kontinuierlich Strom. Zudem erkennt das System Stromausfälle innerhalb von 20 Millisekunden und sichert den Betrieb wichtiger Geräte ohne Unterbrechung.
Das Gerät überzeugt darüber hinaus durch eine intelligente Echtzeit-Überwachung per App, eine langlebige Batterie und eine außergewöhnliche Robustheit. Es ist wasserdicht (IP65), hält Temperaturen von -20 bis 55 Grad Celsius stand und verfügt über eine Langzeitgarantie von 10 Jahren.
Mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 15 Jahren ermöglicht das Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk erhebliche Einsparungen. Durch die Steigerung des Eigenverbrauchsanteils von 45 % auf 93 % können Sie bis zu 10.714 € an Stromkosten einsparen.
Zudem lässt sich das System durch Zusatzakkus erweitern, die jeweils 2048 Wh Kapazität bieten. Mit bis zu drei zusätzlichen Akkus erreicht das Balkonkraftwerk eine beeindruckende Gesamtspeicherkapazität von 8 kWh. Damit bietet das Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk eine nachhaltige, flexible und zukunftssichere Lösung für Ihren Energiebedarf.
Fazit
Die Einspeisevergütung bietet Ihnen also eine Möglichkeit, überschüssigen Strom von Balkonkraftwerken ins öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine finanzielle Vergütung zu erhalten. Doch gerade bei kleinen Anlagen wie Balkonkraftwerken lohnt sich die Einspeisung in den meisten Fällen leider nicht. Die Einspeisevergütung ist mit aktuell bis zu 8,11 Cent pro Kilowattstunde gering und liegt weit unter den Kosten für den Netzstrom, der meist zwischen 25 und 30 Cent pro Kilowattstunde kostet. Der bürokratische Aufwand und die zusätzlichen technischen Anforderungen wie spezielle Zähler machen die Einspeisung zudem kompliziert und kostenintensiv.
Finanziell attraktiver ist es, den erzeugten Strom selbst zu nutzen. Durch den Eigenverbrauch können Energiekosten gesenkt und die Investition in das Balkonkraftwerk schneller amortisiert werden. Ein Batteriespeicher kann dabei helfen, überschüssige Energie zu speichern und auch in den Abendstunden oder bei bewölktem Wetter zu nutzen.
Für Nutzer von Balkonkraftwerken empfiehlt es sich daher, den Fokus auf den Eigenverbrauch zu legen und das volle Potenzial der Anlage durch geeignete Speicherlösungen auszuschöpfen. Wer dennoch Einspeisung in Betracht zieht, sollte sich über die rechtlichen und technischen Anforderungen sowie die sinkenden Einspeisevergütungssätze gut informieren, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Balkonkraftwerke bleiben trotz geringer Einspeisevergütung eine wertvolle Investition in nachhaltige Energie und Kosteneinsparungen.
Kurz und knapp – FAQ
Frage: Was ist ein Balkonkraftwerk?
Antwort: Ein Balkonkraftwerk stellt eine kompakte und zugängliche Alternative zur herkömmlichen Dach-Photovoltaikanlage dar und ermöglicht es Ihnen, auf einfache Weise umweltfreundlichen Strom direkt zu Hause zu erzeugen. Balkonkraftwerke wandeln Sonnenenergie effizient in nutzbaren Strom um, der über eine Steckdose direkt ins Hausnetz eingespeist wird. Mit einem Balkonkraftwerk wird nachhaltige Energieproduktion einfach, flexibel und erschwinglich.
Frage: Wie nutze ich die Energie aus meinem Balkonkraftwerk?
Antwort: Der mit einem Balkonkraftwerk erzeugte Strom kann auf verschiedene Weise genutzt werden: Er steht Ihnen direkt für den Eigenverbrauch zur Verfügung, wodurch Ihre laufenden Stromkosten erheblich reduziert werden können. Alternativ lässt sich überschüssige Energie in einem Batteriespeicher speichern, um sie später zu nutzen. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen.
Frage: Was bedeutet Einspeisung?
Antwort: Wenn Sie überschüssigen Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen, verkaufen Sie diesen an Ihren Netzbetreiber. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung, die gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt ist. Durch diese Vergütung können Sie zusätzliche Einnahmen generieren, wenn Ihr Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Sie selbst verbrauchen.
Frage: Wie beantrage ich die Einspeisung?
Antwort: Um ein Balkonkraftwerk ans öffentliche Netz anzuschließen, müssen Sie es im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber anmelden. Für die Einspeisung sind zusätzliche technische Anpassungen sowie gegebenenfalls Anmeldungen beim Gewerbeamt und Finanzamt erforderlich.
Frage: Lohnt sich die Einspeisung?
Antwort: Da die Einspeisevergütung mit rund 8 Cent deutlich unter den aktuellen Strompreisen liegt, lohnt sich eine Einspeisung vor allem bei den geringen Mengen, die Sie bei einem Balkonkraftwerk als Überschuss produzieren, eher nicht. Stattdessen sollten Sie darauf setzen, Ihren produzierten Strom so gut wie möglich selbst zu verbrauchen.
Frage: Welchen Vorteil bieten Batteriespeicher?
Antwort: Ein Batteriespeicher ermöglicht es Ihnen, überschüssigen Strom effizient zu speichern und später zu nutzen – etwa nachts, an bewölkten Tagen oder bei einem Stromausfall. So erhöhen Sie Ihre Energieunabhängigkeit, reduzieren langfristig Kosten und maximieren die Nutzung Ihrer Solarenergie.